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Was kann man gegen Depressionen tun?

Eine Depression gehört zu den quälendsten Erkrankungen, die ein Mensch erleiden kann. Doch trotzdem ist man diesen nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt verschiedene Lösungen, die man ergreifen kann. Diese sind sowohl allgemeiner Natur als auch ganz speziell auf die einzelne Person zugeschnitten.

Letzter AuswegAls allerwichtigstes gilt es herauszufinden, was die Depression bei Ihnen ausgelöst hat. Dies können Umstände sein, die in Ihrem Umfeld liegen, zum Beispiel dauernde Überlastung auf der Arbeit oder Perfektionismus. Andrerseits können die Auslöser auch in Ihnen liegen. Beispielsweise wenn etwas in Ihrem Neurotransmitterhaushalt durcheinander geraten ist. Hierbei kann Ihnen ein Psychiater oder ein Psycholge helfen. Dieser sollte unbedingt einen Hochschulabschluß mitbringen und kein Heilpraktiker oder Ähnliches sein. Es gibt zwar in der letztgenannten Gruppe auch einige Wenige, die ihr Handwerk verstehen, aber die müssen Sie mit der Lupe suchen.

Hinzu kommen noch Untersuchungen bei Fachärzten, um eventuelle andere Erkrankungen auszuschließen. Zum Beispiel eine Schilddrüsenerkrankung. Wenn die Diagnose dann feststeht, bekommen Sie Medikamente verschrieben, die Ihnen sehr rasch helfen werden. Es kann zwar unter Umständen einige Wochen dauern, bis Sie auf das richtige Medikament eingestellt sind, aber dieses wird Ihnen dann mit großer Sicherheit Ihre Gesundheit zurückbringen.

Sollten Sie sich für eine Gesprächstherapie entscheiden, dann ist es wichtig, dass Sie sich vollständig darauf einlassen. Immer wieder hört man von Therapeuten, die ihren Patienten ein bisschen die Seele streicheln. Dies mag zwar für den Moment ganz angenehm sein, doch helfen tut es nur sehr begrenzt. Eine richtige Therapie tut fast immer weh. Damit will ich sagen, dass man sich auch mit unangenehmen Themen auseinandersetzen muss. Viele wechseln in dieser Phase der Therapie den Therapeuten und wundern sich, dass sie mit ihrem Genesungsprozess jahrelang auf der Stelle treten. Aus den eben genannten Gründen ist es auch wichtig, dass das Vertrauensverhältnis zu dem Therapeuten auf sicheren Beinen steht. Nur wenn Sie diesem wirklich Ihr uneingeschränktes Vertrauen schenken, kann dieser Ihnen auch langfristig helfen.

Eine weitere gute Hilfe gegen Depressionen sind Selbsthilfegruppen.

Wenn Sie zum Beispiel Ihrem besten Freund oder der Freundin erzählen, dass es Ihnen schlecht geht, müssen Sie sehr viel erklären und die Freundin wird wahrscheinlich nur eine leise Ahnung davon bekommen, WIE schlecht es Ihnen geht. In einer Selbsthilfegruppe ist dies anders. Dort sind Sie im Kreise von Leuten, die alle das gleiche Problem haben. Wenn Sie dort sagen, es geht Ihnen schlecht, brauchen Sie kein weiteres Wort mehr darüber zu verlieren. Jeder von diesen Leuten wird Sie verstehen, weil es den meisten dort schon einmal so schlecht ging oder gerade geht. In diesen Gruppen gibt es viele Leute, die teilweise schon seit vielen Jahren an Depressionen leiden und die gelernt haben, trotz dieser Krankheit ein normales Leben zu führen. Dieses Wissen wird in der Regel gern geteilt und weiter gegeben.

Was sich ebenfalls noch gut zur Therapie von Depressionen eignet sind Selbsthilfegruppen im Internet. Es gibt im Netz einige Communities, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Der große Vorteil an diesen Communities ist, dass man absolut anonym agieren kann. In einer Kleinstadt ist dies oft nicht so möglich. Eine sehr gute Community dieser Art ist www.Depressionen-ABC.com. Der Umgangston dort ist sehr freundlich und die Leute sind wirklich um einen bemüht.

Ein weiteres sehr gutes Mittel gegen Depressionen ist Sport – es gibt kaum etwas besseres, um den Neurotransmitterhaushalt im Gehirn wieder in Ordnung zu bringen und Spannungen abzubauen. Medikamente jetzt mal ausgenommen. Auch wenn man meint, es ginge einem eh schon schlecht und man könne keinen Sport treiben, sollte man sich regelmäßig zum Sport aufraffen. Dabei ist es egal, wie schnell und wie lange man Sport treibt. Jedes bisschen an sportlicher Betätigung hilft.

Wie Sie selber sehen können, gibt es außerhalb der medizinischen Hilfe jede Menge Sachen, die Sie zusätzlich noch zur Bekämpfung Ihrer Depressionen unternehmen können. Nutzen Sie diese!!!

Ich selbst bin ein Mensch, der es sich immer selbst versagt hat, um Hilfe zu bitten. Dies liegt zum Teil daran, dass ich seit Kindesbeinen zum Teil elementare Probleme immer selbst lösen musste. Auch als ich an Depressionen erkrankte, hat es noch Jahre gedauert, bis ich mir Hilfe geholt habe. Machen Sie nicht den gleichen Fehler wie ich!!!

Holen Sie sich so schnell wie möglich Hilfe und Sie werden sehen, dass Sie sehr schnell wieder Ihr gewohntes Leben zurückerhalten werden.

 

Veröffentlicht: 15. Januar 2013 | Kommentare: 0