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Wie kann ich erkennen, dass ich Depressionen habe?

Die Diagnose einer Depression ist äußerst schwierig. Besonders wenn man zuerst, wie allgemein üblich, einen Allgemeinmediziner aufsucht.

Hier eine Liste mit Depressionssymptomen:

  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • Grübelzwang
  • Angstzustände
  • Panikattacken
  • Verarmungsideen
  • Entfremdungserlebnisse
  • Emotionslosigkeit
  • Suizid-Gedanken
  • Zwangsgedanken
  • Hypochondrie
  • Schuldgefühle
  • Versündigungswahn
  • Sinnestäuschungen
  • Halluzinationen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Gestörtes Zeitempfinden
  • Freudlosigkeit
  • Schwermut
  • Elendigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Erschöpfbarkeit
  • Schamgefühle
  • Unruhe
  • Interesselosigkeit
  • Aggressivität
  • Reizbarkeit
  • Überempfindlichkeit
  • Gedächtnisstörungen
  • Zwangsgedanken

Sie sehen selbst, die Symptome sind äußerst vielfältig und können sogar sehr gegensätzlich sein. Im allgemeinen stellt man sich einen Depressiven als missgelaunte, niedergeschlagene Person vor. Doch können Sie sich vorstellen, dass derjenige im Team, der immer vor Ideen sprüht und der mit seinem Elan alle mitreißt, auch an Depressionen erkrankt ist?

Doch das ist möglich, wenn sich die Person gerade in der manischen Phase einer bipolaren Störung befindet. Niemand würde bei diesem Menschen an Depressionen denken.

Sie sehen also selbst, wie schwierig es ist, eine Depression zu erkennen. Selbst für Ärzte!!!

S014ollten Sie einige oder mehrere der oben genannten Symptome an sich bemerken, gehen Sie zum Arzt Ihres Vertrauens und reden Sie offen mit ihm über den Verdacht, Depressionen zu haben. Er wird Sie entsprechend untersuchen und gegebenenfalls eine Überweisung zum Facharzt ausstellen.

Besonders wichtig ist, dass Sie Einsicht haben, dass Sie eventuell krank sein können. Besonders bei einer Depression ist dies besonders schwierig, da die Krankheit in den Köpfen der Menschen immer noch den Touch von „nicht ganz richtig sein“ hat. Die Stigmatisierung der Krankheit tut ein Übriges.

Aber dazu mehr in dem entsprechenden Kapitel.

Im Internet finden Sie eine Reihe von Depressionen-Tests. Ich rate Ihnen, diese nicht allzu ernst zu nehmen. Diese Webseiten werden meistens von Privatkliniken betrieben und sollen meist nur dazu dienen, diesen Patienten in die Kliniken zu locken. Sie sollten diese Tests aber auch nicht gänzlich unterschätzen, denn Anhaltspunkte können diese schon liefern. Letztendliche Klarheit kann aber nur ein Besuch bei Ihrem Hausarzt oder dem Psychiater bringen.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass man Psychiater und Psychologe nicht verwechseln darf.

Ein Psychiater ist in der Regel ein komplett ausgebildeter Mediziner. Er kennt sich unter anderem mit der neurologischen Seite und mit der Vergabe von Medikamenten aus.

Während Psychologen oftmals nicht mal Ärzte sind. Letztgenannte Gruppe kann dabei helfen, bestimmte Auslöser für die Depression aufzuarbeiten. Zur Diagnose sollten Sie aber den Psychiater aufsuchen. Auch wenn die Wartezeiten in Deutschland teilweise horrend lang sein können.

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch einmal wirklich Mut machen, zum Arzt zu gehen. Sie müssen sich den Krankheitsverlauf bei einer Depression wie eine Kurve vorstellen, bei der Ausschläge nach oben und unten gibt. Doch der gesamte Graph der Kurve bewegt sich ständig nach unten. Bis zum totalen Nullpunkt. Glauben Sie auch nicht, Sie wären die Ausnahme von der Regel. Wenn Sie wirklich an Depressionen leiden, kommt der Zusammenbruch mit absoluter Sicherheit. Die Frage ist nur wann… Und je länger Sie damit warten, die Depression behandeln zu lassen, um so heftiger wird dieser Zusammenbruch.

Ich persönlich habe auch zu lange gewartet.

Die Folge war, dass ich fast 18 Monate brauchte, um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen. Diese 18 Monate gehörten zu den schlimmsten meines Lebens. Für kein Geld der Welt würde ich diese Zeit nochmal erleben wollen.

 

Veröffentlicht: 15. Januar 2013 | Kommentare: 0