Probleme mit der Diagnose

Depressionen sind nicht immer auf den ersten Blick als solche zu erkennen und verbergen sich oftmals hinter einer Vielzahl von Symptomen und Beschwerden.

Eine immer wieder berichtete Tatsache ist, dass viele Allgemeinmediziner eine Depression nicht immer als solche erkennen. Es wird immer erst an verschiedenen Symptomen herum laboriert, die mit einer Depression einhergehen können. Es kann also unter Umständen sehr lange dauern, bis die Diagnose Depressionen gestellt wird und eine entsprechende Behandlung beim Psychiater eingeleitet wird.

Sie sollten auch wissen, dass es eine normale Reaktion des Körpers ist, Sie aus zu bremsen, wenn Sie sich dauerhaft in Belastungs- oder Überlastungssituationen befinden. Wenn Sie diese Situationen nicht aus Ihrem Leben entfernen, zwingt Ihr Körper Sie dazu. Dies kann sich in unerklärlichen Rückenschmerzen, Hautausschlägen bis hin zu solch schweren Erkrankungen wie Magengeschwüren, Herzinfarkt oder sogar Krebs äußern! Auch eine chronische Erkältung kann ein Symptom von Depressionen sein. Sie sehen also selbst, dass es äußerst schwierig sein kann, eine Depression zu diagnostizieren.

Wenn Sie zum Beispiel zum Arzt kommen und nur von Rückenschmerzen berichten, wird dieser Sie maximal zum Orthopäden überweisen und nicht zum Psychiater, wo Sie eigentlich besser aufgehoben wären. Deshalb ist es wichtig, auch von anderen Depressionssymptomen wie Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Abgeschlagenheit zu berichten. Auch ein Bericht über eventuelle Auslöser für eine Depression wie Todesfall, Verluste oder ähnliches können dem Arzt helfen, auf die richtige Fährte zu kommen. Besonders wenn Sie im Vorfeld schon an diesen oder anderen Depressionssymptomen gelitten haben oder gerade leiden. Ein nicht zu unterschätzendes Depressionssymptom ist psychischer Stress. Unter ihm leiden besonders häufig pflegende Angehörige – jeder dritte durchlebt dabei sogar eine depressive Episode. Häufig sind Angehörige mit der Pflege überfordert und empfinden sie als belastend, da sie sowohl körperlich als auch seelisch mit der Pflegesituation an ihre Grenzen kommen und zudem in ihren Freizeitaktivitäten deutlich eingeschränkt werden. Abhilfe können beauftragte Pflegekräfte schaffen, welche die Pflegebedürftigen in ihrem Zuhause betreuen und Angehörigen somit den Stress mindern.

Die körperlichen Symptome für eine Depression können sich auch abwechseln, ganz verschwinden oder in Kombination miteinander auftreten. Sie sehen also selbst, bei so einem unklaren Beschwerdebild, ist es für den Arzt nicht einfach die Diagnose Depressionen zu stellen. Es wird auch immer wieder berichtet, dass Depressive als Hypochonder oder Simulanten abgestempelt werden. Sagen Sie deshalb beim Gespräch mit dem Arzt immer genau, was mit Ihnen in der Gesamtheit los ist.

Für Sie als Betroffenen ist jedoch selbst nicht leicht zu erkennen, was mit Ihnen los ist. Fragen Sie sich bei häufigen unterschiedlichen Erkrankungen, ob Sie sich vielleicht in einer chronischen Überlastungssituation befinden, ob Sie eventuell Verluste hinnehmen mussten oder ob es eventuelle Traumata aus Ihrer Kindheit gibt, die noch nicht aufgearbeitet wurden. Eine Depression kann hunderte wenn nicht tausende Ursachen haben.

Schlimm an Depressionen ist, dass diese sich oftmals im Laufe mehrerer Jahre in Ihr Leben schleichen. Mit einem Mal ist der oben erwähnte Rückenschmerz ohne erkennbare Ursache da. Sie sollten sich deshalb auch immer selbst überprüfen, ob unklare Krankheitsbilder nicht Symptome einer Depression sein können.

Äußern Sie diesen Verdacht auch unbedingt beim Gespräch mit Ihrem Arzt.

 

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